Darum geht es bei der Forschungszulage
Die Forschungszulage ist für innovative Unternehmen eine Möglichkeit, staatliche Unterstützung für ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu bekommen. Details dazu haben wir hier zusammengestellt. Sie ist eine Alternative zu einer Antragstellung in einem klassischen Innovationsförderprogramm wie zum Beispiel dem ZIM. Beide Förderwege haben Vor- und Nachteile. Welcher der bessere Weg für ein bestimmtes Projekt ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Ein großer Vorteil der Forschungszulage ist, dass man sie auch noch nachträglich beantragen kann. Dadurch ist man beim Projektstart flexibler als bei klassischen Innovationsförderprogrammen.
Weiterhin eher verhaltene Nachfrage nach der steuerlichen Forschungsförderung
Ein durchschlagender innovationspolitischer Erfolg ist die Forschungszulage bisher aber nicht. Die Antragszahlen sind zwar angezogen, aber insgesamt ist die Nachfrage nach der steuerlichen Forschungsförderung immer noch recht verhalten. Im Jahr 2021 wurden etwa 4.500 Anträge gestellt, im Jahr 2022 bereits mehr als 6.600 (Quelle). In diesem Jahr liegt die Zahl der Anträge vermutlich ungefähr auf dem Niveau von 2022.
Darüber freut sich vielleicht der Finanzminister, weil ihn die Forschungszulage nicht so teuer kommt, aber das ist natürlich nicht der Sinn der Sache. Vermutlich mangelt es der Forschungszulage weiterhin an Bekanntheit. Gerade in der Hauptzielgruppe, den kleinen und mittleren Unternehmen.
Das ist schade, denn aus unserer Sicht ist die Forschungszulage in bestimmten Konstellationen eine sehr interessante Fördermöglichkeit. Zum Beispiel, wenn man mit dem Start eines FuE-Projektes nicht auf den Zuwendungsbescheid warten will.
Wir meinen deshalb, dass innovative Unternehmen die Forschungszulage testen und sich nicht von der mangelnden Resonanz irritieren lassen sollten.
Ein Blick in die Statistiken
Offizielle statistische Informationen stellt die Bescheinigungsstelle Forschungszulage zur Verfügung. Daneben gibt es zum Beispiel eine Studien zur steuerlichen Forschungsförderung vom Stifterverband der deutschen Wissenschaft sowie vom ZEW Mannheim im Auftrag des VCI.
Diese Branchen stellen Anträge
Laut den oben genannten Quellen liegen diese drei Branchen bei der Antragstellung vorn:
- Informations- und Kommunikationstechnologie (WZ 62, 63)
- Maschinenbau (WZ 28)
- Elektroindustrie (WZ 26, 27)
Bei PNO Consultants sieht die Top 3 dagegen so aus:
- Elektroindustrie
- Informations- und Kommunikationstechnologie
- Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln
Welche Schlüsse ziehen wir daraus? Also erst einmal halten wir uns für einen starken Partner in Sachen Forschungszulage für die Elektroindustrie.
Außerdem sehen auch wir, dass die Forschungszulage eine besondere Förderchance für die IKT-Branche ist. Die tut sich aus verschiedenen Gründen mit klassischen Innovationsförderprogrammen eher schwer. Das gilt übrigens auch für den Food-Sektor, der bei uns an dritter Stelle liegt, in den oben genannten Statistiken aber gar nicht auftaucht.
Ist das ein Signal für andere Branchen, es auch einmal mit der Forschungszulage zu versuchen? Wir von PNO Consultants meinen ja!
Steuerliche Forschungsförderung für große Unternehmen oder für KMU?
Fakt ist, dass große Unternehmen die Forschungszulage systematisch nutzen. Auf der anderen Seite ist der Anteil der kleinen und mittleren Unternehmen an der Zahl der Antragsteller auch sehr ordentlich. Laut Bescheinigungsstelle sind rd. 69% der Antragsteller KMU. Das ist auch bei uns im Großen und Ganzen so.
Und wie sieht es mit der Erfolgsquote aus?
Laut der Studie des Stifterverbands, werden „jährlich zwischen einem Viertel und einem Fünftel aller Anträge nicht bewilligt“. Von solchen Zahlen sind wir als Fördermittelprofis natürlich Lichtjahre entfernt. Ohne ins Detail gehen zu wollen: Ablehnungen sind bei uns absolute Einzelfälle. Wenn ein Projekt, das uns vorgestellt wird, wackelig ist, sagen wir es dem Kunden sofort und gehen erst gar nicht ins Antragsverfahren. Das spart allen Beteiligten Zeit, Geld und Nerven.
Unser Fazit nach drei Jahren Forschungszulage
Wir ziehen nach drei Jahren ein positives Fazit zur Forschungszulage. Die Resonanz aus der Wirtschaft ist zwar weiterhin verhalten, aber das braucht das einzelne Unternehmen aus unserer Sicht nicht stören. Denn die steuerliche Forschungsförderung ist in bestimmten Konstellationen eine interessante Förderalternative zu klassischen Innovationsförderprogrammen. Außerdem bietet sie Branchen eine Förderchance, die bei der FuE-Förderung bisher eher zu kurz gekommen sind.