Industrietransformation für eine starke Region
Die Veranstaltung wurde von der Transferforschung Trans4Real durchgeführt. Durch den Veranstaltungsort, dem UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein, ist das oben genannte Motto der Konferenz eindrucksvoll unterstrichen worden. Denn die Rhein-Ruhr-Region kennt sich mit industrieller Transformation aus. Hat sie den Strukturwandel nach Auslaufen des Kohlebergbaus doch recht gut gemeistert. Das macht die Region zu einer guten Adresse, wenn es um den Schwenk zur Wasserstoffwirtschaft geht.
Leuchttürme im Herzen des Ruhrgebiets
Ausführlich vorgestellt wurden die beiden in Duisburg bzw. Oberhausen lokalisierten Leuchtturm-Projekte H2Stahl und Trailblazer. Außerdem war Platz für einen breiten Erfahrungsaustausch sowie Diskussionen zwischen den Teilnehmern und Teilnehmerinnen in insgesamt vier Workshops:
- Transformation der Stahlindustrie
- Wasserstoffimporte und grenzüberschreitende Infrastruktur
- Infrastruktur und die Rolle der Binnenschifffahrt für die Wasserstoffwirtschaft
- Anreizsysteme für den Wasserstoffhochlauf
Wie spannend der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland in technischer und ökonomischer Hinsicht ist, war auf der Veranstaltung praktisch greifbar. Gleichzeitig wurde aber auch klar, dass der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft erst am Anfang steht und viele Fragen noch offen sind.
So sind die diversen Anlagen, die im Moment gebaut werden (z.B. Elektrolyseure, Speicher, Netze), tatsächlich Pilotvorhaben, mit denen erst einmal Betriebserfahrungen gesammelt werden müssen. Schon ihr Bau hat wichtige Erkenntnisse für die Planung und Realisierung weiterer Großanlagen der Wasserstoffwirtschaft erbracht.
Diskutiert wurde auch, woher welche Mengen Wasserstoff kommen werden und welche Sektoren ihn bekommen (sollen). Hierzu gab es genauso unterschiedliche Einschätzungen wie zum Preis, den die Industrie in Zukunft für den Wasserstoff zahlen muss. Auch zur Frage, wie Wasserstoff in Zukunft importiert (Pipelines, als Derivaten) wurde breit diskutiert.
Interessant war die Einschätzung, dass der zukünftige Wasserstoffbedarf wahrscheinlich niedriger liegen wird als jetzt vermutet wird. Neue Technologien und weitere Anstrengungen im Bereich der Energieeffizienz werden den Primärenergiebedarf insgesamt verringern.
Unser Fazit zur Wasserstoff Regionalkonferenz Rhein-Ruhr
Auch auf der Regionalkonferenz auf der Zeche Zollverein in Essen wurde deutlich, dass Wasserstoff ein zentraler Baustein für das Funktionieren der Energiewende in Deutschland ist, aber gleichzeitig eine Vielzahl von technischen und ökonomischen Herausforderungen zu bewältigen sind. Es stimmt aber zuversichtlich, dass alle Beteiligten mit Herzblut bei der Sache sind.
+++ Weitere Informationen zur Veranstaltung (Vorträge zum Download) finden sich jetzt auf der Webseite der Deutschen Energieagentur dena. +++